Update zu Bárðarbunga, Holuhraun, Island [19. November 2014]
Die aktuelle Eruption im Holuhraun, welche langsam offiziell den Namen Nornahraun erhält, damit man die beiden Eruption auseinander halten kann, geht ununterbrochen und intensiv weiter.
Holuhraun
Das Lavafeld hat eine Fläche von rund 74 km2 bedeckt und ist so gross wie der Mývatn-See. Die Menge an Lava, welche ausgestossen wurde, hat mittlerweile ein Volumen von über 1 km3 erreicht.
Der Krater, bei welchem die Lava aus dem Erdinneren kommt, ist gegen die 100 Meter hoch und hat eine Länge von 400 Meter, Darin befindet sich ein eindrücklicher Lavasee in welchem die Lava kocht.
Auch wenn die Lava unterdessen eine riesige Fläche bedeckt, bedeutet sie dennoch für Mensch und Tier keine grosse Gefahr. Anders sieht da mit dem giftigen Gas Schwefeldioxid aus, welches auch aus dem Krater aufsteigt. Dazu haben wir einen eigenen Artikel geschrieben, welcher die Gefahr zeigt, aber auch aufzeigt, warum der Laki-Ausbruch und dessen Folgen ein vielfaches gewaltiger waren: Schwefeldioxid in Island - Verglich zwischen heute und beim Laki im Jahr 1783.
Bárðarbunga
Beim und unter dem Bárðarbunga gibt es grundsätzlich keine grosse Veränderung. Die Erdbeben haben abgenommen und das absinken der Caldera hat sich verlangsamt.
Mittlerweile ist sich die Wissenschaft aber nicht mehr sicher, wie genau der Zusammenhang von Bárðarbunga und Nornahraun ist. Es gibt die erste Annahme, dass das Nornahraun durch einen Dyke (Riss) vom Bárðarbunga mit Lava versorgt wird. Neu wird aber auch spekuliert, ob das Nornahraun vielleicht eine eigene, direkte Lavaversorgung durch eine Mantelplume hat.
Gunnuhver
Im Geothermalgebiet Gunnuhver im Südwesten von Island, in welchem es mitte September auf einmal eine erhöhte Aktivität hatte, hat sich jetzt ein Schlammgeysir gebildet. Dieser bricht regelmässig aus und spritzt eine bis zu 20 Meter hohe Schlammfontäne hoch. Gemäss blog.snaefell.de wird folgender Grund für die Veränderung angegeben: "eine Erdbebenserie, die im Untergrund Veränderungen ausgelöst hat, weshalb sich der heisse Dampf neue Wege an die Oberfläche suchen musste".